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Die Vermüllung der Welt - Unser täglich Plastik

 

Im pazifischen Ozean treibt ein Müllstrudel, der so groß ist wie Zentraleuropa! In jedem Quadratkilometer der Weltmeere schwimmen mittlerweile bis zu 46000 Plastikteile, und dabei sind die schwimmenden Teile nur ein kleiner Bruchteil des gesamten Plastikabfalls in den Ozeanen, denn ca. 70% des gesamten Mülls sinkt zum Meeresboden, d. h. das, was wir an der Oberfläche sehen, ist vergleichsweise wenig. Das größte Problem dabei ist die Haltbarkeit von Plastik, denn diese beträgt 350 bis 400 Jahre. Das bedeutet, den Plastikmüll, den wir heute produzieren, erleben unser Nachfahren noch in 10., 11., 12. Generation! Und dem nicht genug, denn wir produzieren ja nicht weniger Müll, es wird im Gegenteil immer mehr. Die Ausmaße sind schon jetzt derart unvorstellbar, dass es eine Notwendigkeit ist, die Produktion und v.a. den Konsum von Plastikartikeln sofort zu reduzieren, so dass man sich gar nicht vorstellen möchte, wie die Erde aussehen wird, wenn dies nicht erfolgt. Leider wird es nicht getan, oder zumindest nicht im notwendigen Ausmaß! Die Ironie an der Sache ist, dass immer noch mehr Produkte in Plastik verpackt werden. Man möchte meinen, es genügt, Bonbons beispielsweise in einer Plastiktüte zu verkaufen, nein, jedes muss auch noch schön einzeln in Plastikpapier eingepackt werden. Man muss auch für die bereits in Plastik eingehüllten Äpfel noch zusätzlich eine Plastiktragetüte aus der Obstabteilung nehmen und diese dann in eine an der Kasse gekauften Plastiktasche einpacken. (Leider nutzt in diesem Fall auch die Einführung der Gebühr für Plastiktüten nicht viel. Diese ist viel zu gering angesetzt, da den meisten 10, 20 Cent völlig egal sind, wie ich immer wieder in der Warteschlange stehend, feststellen muss. Effektiver wären Beträge ab 1 Euro aufwärts pro Tüte, aber dies ist nicht möglich, denn damit diskriminiert man wiederum die finanziell schwächer Gestellten. Daran merkt man einmal wieder, dass es in der Tat nicht einfach ist, Wirtschaft und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen. Das ewige Problem!)

Auf die Verwendung von Plastik zu achten bzw. diese zu vermeiden, macht aus vielerlei Hinsicht Sinn. Nicht nur das qualvolle Sterben von Meerestieren, verheddert in Plastiktüten, -seilen o.ä., verhungert bei "vollem" Magen mit Plastikteilen (es wurde u.a. vor Jahren ein toter Wal in Schottland angespült, der in seinem Magen 800 kg (!!) Plastikmüll hatte), die von Plastik übersäten "Traumstrände" usf., auch die Bedeutung von Plastik für unsere, die menschliche Gesundheit, ist nicht zu vergessen (was die meisten allerdings offenbar tun). Denn Plastik zersetzt sich auf seinem langen Lebensweg zunächst in Mikropartikel, also kleinste Teilchen, die mitunter kaum noch sichtbar sind. Diese gelangen über Fische, die sich von Plankton ernähren und die Partikelchen für Nahrung halten (in manchen Gewässern befindet sich mittlerweile 6-mal mehr Mikroplastik als Plankton), auf unsere mit leckeren Fischgerichten gefüllten Teller. Dass Plastik für den menschlichen (und tierischen) Organismus nicht gesund ist, ist durch die vielen in Plastik vorkommenden Giftstoffe wie Weichmacher, Antiflammschutzmittel etc. selbsterklärend, und dazu müssen wahrlich nicht erst die Langzeitfolgen abgewartet und erforscht werden. Und wem es schon nicht um Tier- oder Naturschutz geht, der sollte doch spätestens jetzt ins Grübeln kommen, ob nicht doch zukünftig beim Einkaufen auf den Konsum von Plastikprodukten mehr geachtet werden sollte.

Auf Plastik gänzlich zu verzichten ist allerdings leider nicht so leicht wie es klingt, viele Alltagsprodukte bekommt man ausschließlich in Plastikverpackungen. Ein erfreulicher Trend ist jedoch seit einiger Zeit die Entstehung von kleinen Läden, die alle Produkte unverpackt verkaufen, also wie seinerzeit die Tante-Emma-Läden, in die man noch mit der Milchkanne zum Milch kaufen ging. Leider wirkt sich hierbei wieder einmal der finanzielle Aspekt negativ aus, da diese Läden verständlicherweise teuer sind und somit ein kompletter Wocheneinkauf für die meisten kaum möglich ist.

Wenn man also Plastikartikel kauft, sollte man versuchen diese zumindest in irgendeiner Art zu re-(oder das neue In-Wort) upcyclen. Eine Sache ist meiner Meinung nach ein absolutes Gräuel: Mülltüten.  Ich weigere mich seit langem Mülltüten zu kaufen, ich verwende für den normalen Hausmüll z.B. alte Einkaufstüten (wundersamerweise sind davon immer welche im Haus aufzufinden, selbst wenn man keine kauft) oder die Verpackungstüten von Toilettenpapier, die in der Größe perfekt dafür geeignet sind. Für den Plastikmüll braucht man sowieso keine Tüte, dazu reicht vollkommen ein Eimer oder degleichen aus. Und für den Biomüll kann man z.B. Papiertüten vom Bäcker oder leere Mehlpackungen verwenden (Papier darf nämlich auf den Kompost).

Und wer ansatzweise im Basteln oder Heimwerken begabt ist, hat unzählige Möglichkeiten, Verpackungen, Gläser, Flaschen etc. weiterzuverwenden. Man muss einfach kreativ werden und das wiederum macht richtig Spaß.

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Zusammenfassend einige Vorschläge:

- im Supermarkt möglichst uneingepacktes Obst und Gemüse kaufen (und dann aber nicht eine Plastiktüte dafür nehmen, sonst wäre der Effekt gleich wieder zu nichte gemacht!)

- umsteigen auf in Glas verpackte Güter (leicht umsetzbar bei Getränken, Joghurts, Eingemachtem etc.)

- mehr selbst machen (gerade Brotaufstriche bspw. sind leicht selbstgemacht und schmecken viel besser als gekaufte)

- Naturkosmetik verwenden oder selbst herstellen (in den herkömmlichen Kosmetik- und Hygieneartikeln ist zumeist Mikroplastik enthalten!)

- zum Einkaufen Behältnisse mitnehmen, dann kann man auf Einkaufstüten etc. verzichten

- Tüten, Packungen etc. mehrfach verwenden bzw. wiederverwerten

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