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  • Autorenbildiris235

Das aktuelle Krankheitsbild – Klimawahn


Wenn ich zur Zeit ein Wort nicht mehr hören kann, dann ist es Klimawandel, und ich schätze es geht nicht nur mir so. Die Gesellschaft hat mal wieder ein Lieblingsthema gefunden, auf dem so lange herumgeritten wird, bis es allen aus den Ohren hinauskommt, nur um dann, wenn es ein neues, „nützlicheres“ Thema gibt, fallen gelassen zu werden wie eine heiße Kartoffel. Ich denke da z.B. an die Flüchtlingskrise. Monatelang haben wir jeden Tag vernehmen dürfen wie kritisch Europas Lage im Speziellen und dessen Zukunft im Allgemeinen ist, welche Ausnahmezustände an den Grenzen herrschen etc., etc. Nichts davon hat sich wirklich geändert, aber wird in den Nachrichten noch darüber berichtet? Hört man in einem Gespräch unter Bekannten auch nur noch ein Wörtchen diesbezüglich? Nein. So gut wie gar nicht. Denn die Berichterstattung, die Politik, die Gesellschaft hat ihr neues Schreckensgespenst gefunden. Wir fürchten uns nun nicht mehr vor Millionen von kulturfremden Flüchtlingen, nein, nun haben wir (ganz plötzlich!) das Weltklima im Nacken sitzen. Immerhin, wir stehen in Deutschland damit nicht allein da, denn dieses betrifft wenigstens alle Nationen weltweit. Dumm nur, dass sich Länder wie China oder Indien, die (um es plakativ darzustellen) die Hauptverursacher aller Umweltprobleme sind, nicht wirklich dafür interessieren. Hmm…was machen wir da nur? Naja, gehen wir halt freitags auf Pseudo-Demos, reden wir endlos darüber, welche Folgen ein erhöhter CO₂-Anteil in der Atmosphäre nach sich zieht/ziehen könnte, und klar, wir können die Bürger noch mehr besteuern, um Geld für den Klimaschutz aufzubringen, auch können wir unsere Kraftstoffautos durch Elektroautos ersetzen sowie unsere gesamten Kraftwerke abbauen (den Strom, den wir nebenbei für die E-Autos brauchen (haha), importieren wir dann halt aus dem Ausland aus deren Atom- und Kohlekraftwerken) usf. Doch wer in diesen Punkten auch nur ernsthaft eine Lösung bzw. einen Lösungsansatz oder „Schritt in die richtige Richtung“ sieht, der ist, ich kann es nicht anders ausdrücken, absolut unreflektiert.

Wenn ich eines an unserer Gesellschaft nicht ausstehen kann, dann ist es diese elende „grüne“ Doppelmoral. Sich lauthals für den Umweltschutz auszusprechen scheint eine moderne Art der Selbstabsolution zu sein. Klar, wenn ich freitags auf einer Umweltdemo war, ist mein Gewissen rein und ich kann am Samstag in aller Seelenruhe nach Marokko in den Urlaub fliegen, denn hey, ich hab ja gestern für den Klimaschutz demonstriert, und das Flugzeug nach Marokko würde ja eh auch ohne mich hinfliegen, also kann ich auch gleich mit. Ach ja und natürlich brauch ich für den Urlaub auch neue Klamotten, schließlich sind die Kleidungsstücke, die ich in meinem Schrank habe, schon ein halbes Jahr alt und ich hab sie bereits einmal getragen. Möglichst billig sollen sie selbstverständlich sein, also bestelle ich auf einer der unzähligen dubiosen Modewebsites (auf die man über eine Popup-Werbung im Browser gekommen ist) 9 Kleidungsstücke für insgesamt 100 Euro. Dass diese Preise nur zustande kommen können, weil die Kleider in Asien für ein paar Cent die Stunde pro Näherin gefertigt werden, das ist dann egal. Hier spielt auf einmal der CO₂-Ausstoß, der beim Transport der Kleider aus Asien anfällt, keine Rolle mehr und die sozioökonomische Seite des Ganzen interessiert sowieso niemanden, Hauptsache die Konsumgüter sind billig.

Von dem CO₂-Anteil des Fluges will ich hier gar nicht erst reden, das sollte eigentlich jedem klar sein...

Aber erstaunlicherweise ist es das eben nicht. Auch, dass Kreuzfahrtschiffe (ganz zu schweigen von Containerfrachtschiffen), insgesamt gesehen, mit ihrem Schwerölverbrauch (150-240 Tonnen am Tag!) Flugzeugen mindestens ebenbürtig sind auf der Skala der Umweltsünder, daran scheint niemand zu denken, beachtet man den aktuellen Boom von Kreuzfahrten.

Und wenn wir schon dabei sind, muss ich doch noch ein weiteres „Lieblingsthema“ von mir ansprechen: Elektroautos. Um es mal ganz deutlich auszudrücken, damit es auch jeder versteht: Nein, Elektroautos sind nicht die Lösung. Sie sind lediglich die Pest, die die Cholera ersetzt. Zum einen werden für die Herstellung der Autobatterie derart viele Ressourcen benötigt, dass dies allein schon ausreichen sollte, um dem ganzen Thema den Gnadenschuss verpassen zu können. Aber gut, da stellen sich ja alle immer taub. Doch möchte ich mal eine Frage stellen, die, wie ich finde, für einen normalen Menschenverstand (dazu braucht es keines Genies) eigentlich logisch sein sollte. Woher soll denn der Strom kommen, den die E-Autos zum fahren benötigen? Von den paar Windrädern, die wir in der Nordsee aufgestellt haben? Ganz ehrlich, ich begreife nicht, dass offenbar kaum einer so weit denken kann.

Dass Deutschland allein mit ihren Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht viel ausrichten wird, ist im Vorhinein klar, solange die Hauptverursacher weitermachen wie bisher. Dennoch, ähnlich wie beim virtuellen Wasserverbrauch, haben wir in Deutschland/Europa mit unserem Lebensstil doch mehr Verantwortung als von Klimakritikern oft hingestellt wird. Denn für wen werden denn in Asien all die Güter produziert? Zu einem nicht vernachlässigbaren Teil auch für Europa. Also: die gesamte Verantwortung können wir nicht von uns weisen.

Doch anstatt den Kindern und Heranwachsenden Panik zu machen, ob sie in fünfzig Jahren überhaupt noch frische Luft zum Atmen haben oder ohne Schutzanzug in die Sonne gehen können, weil bis dahin das Ozonloch nicht nur mehr ein Loch ist, sollte man den Kindern beibringen, wie man wirklich umweltfreundlich lebt, also nicht international konsumiert, nicht viermal im Jahr irgendwo auf der Welt Urlaub macht, Energiesparsam lebt etc.

Aus Panik ist noch nie etwas Konstruktives entstanden. Wer eine lebenswerte Zukunft schaffen möchte, braucht Vertrauen und den Glauben an das Positive auf dieser Welt!


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